CAMPUSTAGE – Workshop: Moderne Beschäftigtenschulung – Was bietet mir die technische Entwicklung?

Im Rahmen unseres Workshops "Moderne Beschäftigtenschulung – Was bietet mir die technische Entwicklung?" haben wir Fragen zu den Themen Künstliche Intelligenz (KI), Datenschutz und Compliance erhalten. In diesem Beitrag beantworten wir die im Workshop aufgekommenen Fragen unserer Teilnehmenden.

Wie können Gefahren durch KI erkannt werden? Wie kann man KI erkennen?

Künstliche Intelligenz bietet verschiedene Vorteile, birgt jedoch ebenso Risiken, insbesondere im Datenschutz und in der Informationssicherheit. KI-Systeme können, wenn sie falsch konfiguriert sind oder missbraucht werden, zur Verarbeitung personenbezogener Daten ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen führen. Es gibt mehrere Methoden, um Gefahren durch KI zu erkennen:

• KI-Systeme sollten kontinuierlich auf Anomalien hin überprüft werden. Tools zur Überwachung der Datennutzung können Abweichungen und ungewöhnliches Verhalten aufdecken.
• Eine regelmäßige Auditierung von KI-Modellen kann dazu beitragen, Datenschutzlücken zu identifizieren. Besonders in regulierten Branchen ist dies wichtig.
• KI-Systeme sollten so entwickelt werden, dass ihre Entscheidungsprozesse nachvollziehbar (transparent) sind, dies nennt man „Explainable AI“. Versteht man, wie eine KI zu ihren Ergebnissen kommt, lassen sich potenzielle Gefahren schneller identifizieren.
• Um sicherzustellen, dass Mitarbeitende potenzielle Risiken erkennen, ist es wichtig, sie regelmäßig zu den Themen KI-Sicherheit, Datenschutz sowie Informationssicherheit zu schulen.

Die Erkennung von KI-generierten Inhalten kann manchmal herausfordernd sein, insbesondere da KI immer fortschrittlicher wird. Es gibt jedoch Anzeichen, auf die man nicht nur im Arbeitskontext achten kann, um diese zu erkennen:

• KI-generierte Bilder oder Videos können manchmal seltsam aussehen. Zum Beispiel könnten die Proportionen eines Gesichts oder eines Objekts nicht ganz stimmen oder das Licht fällt unnatürlich. Solche Fehler sind Hinweise darauf, dass das Bild oder Video möglicherweise von einer KI stammt.
• Wenn Texte von einer KI erstellt werden, können sie richtig klingen, aber wiederholen sich, wirken oberflächlich oder enthalten Widersprüche. Ein KI-Text hat nicht immer dieselbe Tiefe oder den Zusammenhang, wie ein von Menschen geschriebener Text.
• KI kann verwendet werden, um gefälschte Nachrichten oder Inhalte zu erstellen, die täuschend echt aussehen oder klingen. Deshalb ist es wichtig, immer die Quellen von Informationen zu überprüfen und kritisch zu hinterfragen, ob die Inhalte echt sind.
• Ein weiteres Risiko besteht darin, dass KI für Zwecke eingesetzt wird, die unsere Privatsphäre gefährden. Achten Sie daher darauf, welche Daten geteilt werden, um diese vor Missbrauch zu schützen.

Wie erzeugt KI Bilder und Videos?

KI erzeugt Bilder und Videos, indem sie spezielle Computerprogramme verwendet, die auf viele Beispiele trainiert wurden. Diese Programme lernen, wie Dinge aussehen oder sich bewegen, indem sie riesige Mengen an Daten analysieren, wie zum Beispiel Fotos, Videos oder Zeichnungen.

Sie erzeugt Bilder und Videos mithilfe von Algorithmen, die als generative Modelle bekannt sind. Ein bekanntes Beispiel dafür sind Generative Adversarial Networks (GANs), die aus zwei Komponenten bestehen: einem Generator und einem Diskriminator. Der Generator erstellt Bilder oder Videos basierend auf zufälligen Eingabedaten, während der Diskriminator diese bewertet. Durch ständiges Feedback lernt der Generator, immer realistischere Bilder und Videos zu erzeugen.

Eine weitere Methode, sogenannte Diffusionsmodelle, beginnt mit zufälligem Rauschen und verfeinert dieses Schritt für Schritt, bis ein Bild entsteht. Tools wie DALL-E und MidJourney verwenden Variationen dieser Technik, um visuelle Inhalte zu erzeugen, die aussehen als wären sie von einem Menschen geschaffen worden.

Es ist jedoch wichtig, beim Erzeugen KI-gesteuerter visueller Inhalte das geistige Eigentum sowie das Urheberrecht zu berücksichtigen, da die KI Ausgaben produzieren kann, die geschützten Werken ähneln.

Wird irgendwann alles von KI gesteuert sein?

Während KI in vielen Bereichen enorme Fortschritte macht, wird nicht alles durch sie ersetzt werden (können). Zwar werden KI-Systeme immer leistungsfähiger und unterstützen viele Prozesse, doch bleibt der menschliche Faktor unersetzlich. Bereiche, die stark auf Kreativität, emotionale Intelligenz oder komplexes ethisches Urteilsvermögen angewiesen sind, erfordern nach wie vor menschliche Expertise.

Darüber hinaus ist die Implementierung von KI mit erheblichen ethischen und rechtlichen Überlegungen verbunden. In der Datenschutz- und Compliance-Schulung bspw. bleibt der Mensch entscheidend, um sicherzustellen, dass rechtliche Rahmenbedingungen eingehalten und ethische Bedenken berücksichtigt werden.

Wie schreibe ich geeignete Prompts?

Das Erstellen von Eingabebefehlen, sogenannten Prompts, für KI-Systeme, ist eine Schlüsselkompetenz, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Haben wir hier für Sie einige Tipps zusammengestellt:

• Seien Sie spezifisch. Ein großer Fehler ist es, zu vage zu sein. Je klarer und detaillierter Ihr Prompt, desto besser versteht die KI, was Sie erwarten.
• Geben Sie der KI Informationen zum gewünschten Stil, Format und Zielgruppe. Beispielsweise kann ein Prompt lauten: „Erstelle einen Blogbeitrag über die Vorteile von eLearning im Compliance-Bereich, zielgerichtet auf Datenschutzbeauftragte in mittelständischen Unternehmen.“ Achten Sie jedoch dabei immer darauf, dass Sie keine personenbezogenen Daten verwenden und auch wie die Nutzung von KI in Ihrem Unternehmen geregelt ist.
• Oft müssen Sie verschiedene Varianten eines Prompts ausprobieren, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten. KI-Systeme reagieren auf Feinheiten in der Sprache, daher kann eine kleine Änderung große Unterschiede bewirken. 

Kann KI Texte erzeugen, die allen Gesetzen entsprechen?

Während KI-Systeme dazu in der Lage sind, rechtlich relevante Texte zu generieren, liegt die Verantwortung letzten Ende bei uns Menschen, sicherzustellen, dass die Texte allen geltenden Gesetzen und Vorschriften entsprechen.

Die Herausforderungen liegen darin, dass KI-Systeme oft nicht in der Lage sind, die rechtlichen Feinheiten einzelner Länder oder Branchen vollständig zu berücksichtigen. Auch wenn KI-Modelle auf große Mengen von Rechtsdokumenten trainiert werden können, bedeutet das nicht, dass sie verlässliche, rechtlich einwandfreie Texte erstellen.

Abschließende Worte

Wir möchten uns herzlich bei Ihnen für Ihre Teilnahme an unseren diesjährigen CAMPUSTAGEN bedanken. Es war großartig, Sie vor Ort begrüßen zu dürfen und zu sehen, dass Sie aktiv an den Vorträgen und Workshops teilgenommen haben. Der rege Austausch und Ihre wertvollen Beiträge haben den Tag für uns alle bereichert. 

Sollten noch Fragen offen geblieben sein oder Sie weitere Anregungen haben, stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung. Auf Website der CAMPUSTAGE, finden Sie noch einmal alle wichtigen Informationen und Vortragsfolien.

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und auf einen weiterhin lebendigen Austausch mit Ihnen.

Herzliche Grüße
Ihr DSN train Team